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Molekül orientierte Hausmedizin zur Verbesserung der
Selbstversorgung im Alter
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Der Erhalt der normalen Körperfunktionalität wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger, um möglichst lange ein selbst bestimmtes Leben zu führen, was nur gelingt, wenn die motorischen, sensorischen und geistigen Fähigkeiten weitgehend erhalten bleiben. Ratgeber empfehlen in dieser Hinsicht alles Mögliche, haben die Wirkung ihrer Ratschläge, im Gegensatz zum eigenen Beispiel aber üblicherweise nicht selbst erlebt, sondern verlassen sich auf allgemeine Erfahrung oder kontrollierte Multicenter Studien.. In kontrollierten Studien wird typischerweise meist der Einfluss einzelner Maßnahmen und nicht von Maßnahmenbündeln untersucht.
Der Autor und seine Ehefrau leben auf die nachstehend beschriebene Weise mit seit 1995 schrittweise eingeführten Verhaltensweisen. Lebt eine einzige Person langzeitig so und bleibt dabei gesund sowie leistungsfähig, könnte Veranlagung angenommen werden. Wenn, wie im gegebenen Fall, zwei genetisch verschiedene Personen in ähnlichem Alter gleichartiges Gesundheits- und Leistungsverhalten zeigen, ist dies eher Ausdruck der Lebensweise als Veranlagung d.h. die Kombination mehrerer, einfacher Vorgehenweisen führt zu einem überraschend positiven Langzeitergebnis mit geistiger Frische, intaktem Bewegungsapparat, gutem Hör- und Sehvermögen, ohne Diabetes sowie mit Blutdruckwerten zwischen 125-135 (systolisch) zu 70-75mmHg (diastolisch). Die vergleichsweise niedrigen diastolischen Werte deuten auf gute Kapillardurchgängigkeit bei geringer Atherosklerose hin, wobei die Selbstversorgungsfähigkeit im Alter wesentlich von ausreichender Gewebs- und Organdurchblutung abhängt, die ganz entscheidend von der Blutkapillardichte (Kapillarzahl pro Fläche) in Geweben und Organen bestimmt wird.
Blutkapillarerhalt:(< zurück) Blutdruck und Gewebekapillardichte bestimmen, abhängig von der Blutdruckregulation in den kleinen Arterien (Arteriolen), die Gewebs- und Organdurchblutung, wobei die Kapillardichte infolge Hypertonie, Diabetes oder höherem Alter typischerweise abnimmt. (1, 2, 3). Eine daraus resultierende langzeitige Mangeldurchblutung kann zum irreversiblen Absterben von Funktionszellen etwa in Bauchspeicheldrüse (Altersdiabetes (Typ 2 Diabetes)), Gehirn (Vergesslichkeit, Demenz), Augen (Retinaveränderungen), Ohren (Schwerhörigkeit, Schwindel) oder Haut (Trocken- bzw.Rissigkeit, Verhornung (Keratosen), offene Beine) u.a. führen, was sich durch längerfristigen Konsum von natürlicherweise polyphenolhaltigem, antioxidativ wirkenden Apfel- oder Traubenwein in der eigenen Kleingruppe bis deutlich jenseits des 80.Lebensjahrs verhindern lies. Solche Weine sind auch entalkoholisiert und mit geringem Zuckeranteil im Lebensmittelhandel erhältlich. Polyphenole befinden sich naturgemäß auch in Gemüsen, Früchten, grünen Tees oder auch im Olivenöl, wo sie allerdings leichter oxidiert d.h. inaktiviert werden..
Polyphenole erhalten die vaskulare Funktionalität (4, 5) bis auf die Kapillarebene herunter (6) und können auch die Kapillardichte z.B. im Muskelgewebe erhöhen (7). Wie das eigene Beispiel zeigt, reicht die tägliches Einnahme von 300ml polyphenolhaltigem herben d.h. trockenen Apfel- oder Traubenwein ab dem 65.-70.Lebensjahr zum Erhalt wichtiger Körperfunktionen im Normbereich. Bereits abgestorbene Funktionszellen können dadurch allerdings. soweit bekannt, nicht wiederhergestellt werden, weshalb regelmäßiger Konsum zusammen mit Haferflocken (Gehirn, Haut, Wirbelsäule) sowie essentiellen Aminosäuren (eAS) zum Proteinaufbau z.B. in Muskeln, Haut, Darm, blutbildendem System. und anderswo als Maßnahmenbündel (PPHeAS) wichtig ist, im Verein mit salzarmer Kost sowie täglich 1600ml Flüssigkeitszufuhr, darin eingeschlossen 300ml Apfel- oder Traubenwein zur Stoffwechselkonditionierung im Köper. Die eAS Einnahme zur Vermeidung des schleichenden Muskelschwunds (Sarkopenie) ist auch bei guter Durchblutung erforderlich, bei schlechter Durchblutung wird dagegen keine neue Muskelmasse aufgebaut, da sie nicht mit ausreichendem Blutdurchfluss versorgt werden kann. Falls die beobachteten Resultate jenseits des Familienrahmens durch größere Fallzahlen verbreiterbar sind, weisen sie einen Weg, wie selbst bei bereits eingetretenen anderen Funktionseinschränkungen trotzdem das Muskelsystem zur Verbesserung der Selbstversorgungsfähigkeit gestärkt werden kann.
Schleichende Proteinauszehrung: Abnehmender Nahrungsverzehr bei verminderter Aminosäureresorption im Darm führen in der älteren Lebensphase zu allmählichem Muskelschwund. Die daraus folgende körperlicher Schwäche bedingt erhöhte Verletzungsgefahr (z.B. Arm- oder Oberschenkelhalsbrüche). Durch regelmäßige Einnahme essentieller Aminosäuren kann ihr wirksam begegnet werden.
Respiratorische Infekte mit Influenza- oder Coronaviren (Covid-19) werden altersabhängig zunehmend gefährlicher, wie teilweise schwerwiegende Sofort- (Lunge) oder Spätfolgen z.B. Long Covid zeigen. Die frühzeitige Infekterkennung anhand unerklärlicher Abgeschlagenheit oder katarrhalischer Symptome noch während der Inkubationszeit, bei Körpertemperaturen zwischen 37,3-37,9C, erlaubt es in diesem Zeitfenster, die Infektion mit einer Salicylatstoßtherapie (Aspirin 3x400mg im Abstand von 12h) im Verein mit Heißgetränken (500ml 60C, 3xtäglich, jeweils in möglichst kurzer Zeit getrunken) als Frühsymptomtherapie ohne nachweisbare Folgeerscheinungen selbst zu kupieren, was allerdings bei bereits erfolgtem Anstieg der Körpertemperatir über 38C nicht mehr möglich ist.
Haut- oder Nagelpilzerkrankungen (Mykosen) (< zurück) können sehr lästig sein, vor allem, wenn sie, wie in jüngerer Vergangenheit immer häufiger, therapieresistent werden. Die zeitgenaue lokale Anwendung oxidativ wirkender 3% H2O2-Lösung (oxidative Sporenabtötung) sowie 1% Formaldehydlösung zur Blockierung der freien Eiweißaminogruppen (Sporenabtötung sowie Ungenießbarmachung der Haut- oder Nagelkeratinnahrung der Pilzzellen) im Verein mit antimykotischer Behandlung kann solche Erkrankungen (z.B. Tinea corporis durch Trichophyton Pilzstämme sowie Nagelmykosen) über die allmähliche Verminderung der von den Pilzzellen erzeugten Sporen im Haut- oder Nagelbereich vergleichsweise zügig heilen.
Hauttumoren (< zurück) können sich in einer langzeitig durch Ultraviolett (UV)-Strahlung geschädigten Gesichtshaut d.h. vor allem im Alter bilden. Typischerweise handelt es sich entweder um langsam und schmerzfrei wachsende Plattenepithelkarzinome (weißer Hautkrebs) oder um sich schnell entwickelnde, häufig druckschmerzhafte Keratoakanthome. Tumoren beider Arten werden überwiegend chirurgisch entfernt. Plattenepithelkarzinome der Haut metastasieren selten, Keratoakanthome mit ihrer Neigung zur Selbstheilung unter Hinterlassung von Narben metastasieren praktisch nicht. Sie können allerdings ihre Größe in der Anfangsphase innerhalb weniger Tage verdoppeln. Angesichts langer Wartefristen für Erstvorstellung, Probeexzision, Resultatmitteilung, Einholung einer zweiten Meinung kann es mehrere Wochen bis zur Entfernung der dann bereits 1-2cm messenden Tumoren dauern, was bei Entfernung 4-5mm im Gesunden schnell große Wunden verursacht, die im Augen-, Nasen- oder Ohrenbereich zu erheblichen Wunddeckungsproblemen sowie narbigen Verunstaltungen nach Wundabheilung führen können. Erfahrungsgemäß kann es nach dem Erstauftreten solcher Tumoren infolge multifokaler, UV-bedingter Hautschädigung auch in anderen Gesichtsbereichen zum Auftreten weiterer Tumoren ähnlicher Art kommen. Werden Keratoakanthome bereits in der Frühphase zwischen 4-6 Tage nach Gewahrwerdung entzündeter, druckschmerzhafter, nicht auf Behandlung mit antibiotischer Hautcreme ansprechender und nicht eitriger Stellen d.h. kein Furunkel, erkannt und sofort durch Thermokoagulation entfernt, heilen betroffene Stellen (5-6mm) in der eigenen Erfahrung narbenfrei ab.
1.
Frost S, Nolde JM, Chan J, Joyson A, Gregory C, Carnagarin R, Herat LY,
Matthews VB, Robinson L, Vignarajan J, Prentice D, Kanagasingam Y, Schlaich MP.
Retinal capillary rarefaction is associated with arterial and kidney damage
in hypertension.
Nature research/scientific reports (2021) 11:1001, https://doi.org/10.1038/s41598-020-79594-3
2.
Liang J, Li Y, Chen L, Xia W, Wu G, Tong X, Su C, He J, Lin X, Tao J.
Systemic microvascular rarefaction is correlated with dysfunction of late
endothelial progenitor cells in mild hypertension.
a substudy of EXCAVATION-CHN1.
J Transl Med (2019) 17:368- https://doi.org/10.1186/s12967-019-2108-8
3.
Antonios TFT, Singer DRJ, Markandu ND, Mortimer PS, MacGregor GA.
Structural Skin Capillary Rarefaction in Essential Hypertension.
Hypertension (1999) 33:998-1001
4.
Khurana S, Krishnan VK, Hollingsworth A, Matthew Piche M, Tai TC.
Polyphenols: Benefits to the Cardiovascular System in
Health and in Aging.
Nutrients (2013) 5:3779-3827.
5.
Ghosh D, Scheepens A.
Vascular action of polyphenols.
Mol Nutr Food Res (2009) 53:322-331.
6.
Woodward KA, Draijer R, Thijssen DHJ, Low, DA.
Polyphenols and Microvascular Function in Humans: A Systematic Review.
Current Pharmaceutical Design (2018) 24:203-226
ISSN 1381-6128
(https://doi.org/10.2174/1381612823666171109103939).
7.
Yoshida Y, Tsutaki A, Tamura Y, Kouzaki K, Sashihara K, Nakashima S,
Tagashira M, Tatsumi R, Nakazato K.
Dietary apple polyphenols increase skeletal muscle capillaries in Wistar rats.
Physiological Reports (2018) 6:e13866
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